Zwölf deutsche Traditionsvereine hatten ihre Zukunft bereits mit der Kinowelt Medien AG verknüpft. Und das Fußball-Imperium des Michael Kölmel sollte damals noch weiter wachsen. Denn Kölmel hatte sich auf Clubs mit einem großen Fanpotential spezialisiert, die in eine finanzielle Notlage geraten waren. Und an heruntergewirtschafteten Teams mit wohlklingendem Namen wird es auch in Zukunft nicht mangeln, so berichtete die FAZ vor fast genau 14 Jahren. Zu den Mannschaften der damaligen Sportwelt von Dr. Kölmel gehörten unter anderem folgende Vereine –
- 1. FC Magdeburg
- SG Dynamo Dresden
- VfB Leipzig
- Eintracht Braunschweig
- 1. FC Union Berlin
- Rot-Weiß Essen
- FC Sachsen Leipzig
- FC Carl Zeiss Jena
- Borussia Mönchengladbach
- Alemannia Aachen
- SV Waldhof Mannheim
- SSV Ulm 1846
Heute kennen wir die Geschichte von damals – die Strategie ging bis auf wenige Ausnahmen nicht auf. Die Sportwelt Beteiligungs GmbH ging in die Insolvenz und die betroffenen Traditionsvereine gerieten in eine noch prekärere finanzielle Situation. Kölmel musste sich im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch seiner Firma vor dem Landgericht München verantworten, welches ihn im Juni 2004 wegen Untreue und vorsätzlicher Insolvenzverschleppung zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten und einer Geldstrafe von 126.000 Euro verurteilte.
Am vergangenen Mittwoch wurde nun erneut ein ähnlicher Vertrag bei einem Jenaer Notar mit dem millionenschweren Belgier Roland Duchâtelet besiegelt. FCC-Präsident Rainer Zipfel geht davon aus, dass die ersten zwei Millionen Euro des Belgiers in etwa 14 Tagen auf dem Jenaer Konto sind. “Zunächst werden wir die Dinge begleichen, die noch offen sind. An der einen oder anderen Stelle sind ja noch Verbindlichkeiten zu bezahlen. Man wolle nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen und Spieler kaufen, als gebe es kein Morgen mehr, sondern mit dem Geld verantwortungsbewusst umgehen”, wird Zipfel zitiert. Na dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen …
[ab]
